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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 193

1902 - Karlsruhe : Lang
— 193 — vom griechischen Kaiser um Hilfe gegen die Türken angesprochen. Tie Fürsten und Herren im Abendlande vergeudeten damals ihre Kräfte in inneren Kämpfen. Es waren von wohlmeinenden Männern verschiedene Mittel angewendet worden, um dem unablässigen Kriege eiu Ende zu machen; so hatte der Abt Odilo von Clüuy es dahin gebracht, daß die bnrgundischeu Herren den Gottesfrieden beschworen, d. h. die Verpflichtung eingingen, von Mittwoch Abend bis Montag Morgen die Waffen ruhen zu lassen. Doch war der Erfolg hiervon vorerst nicht groß; der größte Teil der Bevölkerung von Frankreich, Italien und Deutschland hatte fortwährend die Drangsale eines andauernden Kriegszustandes auszustehen. Es erschien darum als ein Gebot der Menschlichkeit, der wilden Kraft und zügellosen Kampflust der Kriegsmänner ein würdigeres Ziel zu geben, indem man sie anfeuerte, ihre Waffen nicht mehr gegen Christen, sondern gegen die Feinde des christlichen Glaubens zu gebrauchen, das griechische Kaisertum gegen die Anfälle der Türken zu schützen und die heiligen Stätten den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Aus der Kirchenversammlung zu Clermont (1096) nahm Papst Urban Ii. die Sache ernstlich in die Hand. In einer begeisterten Rede roies^ er die Zuhörer aus die Bedrängnis der morgenländischen Christen, ans die Entweihung Jerusalems und des heiligen Grabes, aus die Gefahren hin, die dem ganzen Abendlande von dem Islam drohten, und forderte sie ans, die Waffen zum heiligen Kriege zu ergreifen. Kaum hatte er seine Rede beendet, so erscholl von Tausenden der Ruf: „Gott will es! Gott will es!" und Geistliche itiib Laien drängten sich heran, um dem Papste das Gelübde der Teilnahme am heiligen Kriege abzulegen. Alle warfen sich zu Boden und schlugen an die Brust, indes der Kardinal Gregor mit lauter Stimme für sie das Sündenbekenntnis sprach. Daraus erteilte ihnen der Papst die Lossprechung und entließ sie mit seinen Segen nach Hause, damit sie sich für_ den Krieg rüsteten. Ein rotes Kreuz, au das Gewand aus der rechten Schulter gehestet, war das Abzeichen für die Kämpfer um das heilige Grab. ^Jn Frankreich, Burgund, Elsaß und Lothringen trafen die Fürsten und Herren die Vorbereitung sür die Heersahrt; sie schafften durch Verpfändung von Ländern und Burgen die Geldmittel und riefen ihre Lehensmannen uuter die Waffen. Gleichzeitig wurde auch das niedere Volk in Bewegung gebracht durch den Einsiedler Peter von Amiens. In einem härenen Gewände, mit einem langen, zum Gürtel niederwallenden Bart, aus einem Esel sitzend, zog er von Ort zu Ort und schilderte die Mißhandlung der Christen im heiligen Lande, die er selbst mitangesehen und erfahren hatte. Eine ungeordnete Berger-Stehle, Erzählungen aus der Wellgeschichle. 1z

2. Deutsche Geschichte - S. 288

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
288 Geschichtliche Tabellen. Heinrich Viii. von England fllt vom Papsttum ab. Johann Calvin in Genf; die reformierte Lehre. Karls V. Unternehmungen gegen Tunis und Algier. Karls V. dritter und vierter Krieg mit Franz I. Waffenstillstand mit Suleiman, der den grten Teil Ungarns behlt. 1545 1556 C. Pom Schmalkalbischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546 i8. Febr. Tod Martin Luthers zu Eisleben. 1546 1547 Der schmalkaldische Krieg. 1547 Niederlage und Gefangennahme des Kurfrsten Johann Friedrich bei M h l b e r g. bertragung der Kur auf Moritz. Philipp von Hessen ergibt sich in Halle. 1548 Das Augsburger Interim. Belagerung von Magdeburg durch Moritz. 1552 Moritz erzwingt von Karl V. den Passauer Ver- trag. Metz, Toul und Verdun fallen an Frank-reich. Moritz fllt bei Sievershausen im Kampf mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach. 1555 Der Augsburger Religionssrieve. 1556 Abdankung Karls V. Mailand und die Nieder-lande gehen an Spanien der. 1558 Tod Karls in San Iuste. 1556_I 2. Das Zeitalter der Gegenreformation. Das Konzil von Trient. Der Jesuitenorden (Ignatius von Loyola). Erneuerung der Inquisition. Philipp Ii. von Spanien. Abfall der Niederlande (Herzog Alba; Wilhelm von Dramen). 1588 Unabhngigkeitserklrung der 7 nrdlichen Provinzen. Untergang der Armada. Elisabeth von England. Religionskriege in Frankreich. 1572 Ermordung der Hugenotten in der Bartholo- musnacht.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1911 - Breslau : Hirt
Das Zeitalter der Reformation. 203 und Schwaben und verbreiteten die Bewegung. Schlielich war das ganze Volk von Augsburg bis ins Elsa im Aufruhr, darauf auch Franken. Die Bauern schlssen sich zu groen Heerhaufen zusammen, plnderten die Klster und belagerten die Burgen ihrer Herren, zerstrten u. a. das Kloster Lorch, die Grabsttte der Hohenstaufen, und steckten die Kaiserburg in Brand. Den greren Stdten konnten sie nichts anhaben; kleinere nahmen ihre Be-dingungen an, wie Rothenburg a. T., Gnzburg, Mergentheim; auch der ganze Adel vom Odenwald bis an die schwbische Grenze, darunter die Gemmingen und die Grafen von Wertheim. Obwohl die Bauern berall Gewalttaten vollbrachten, so waren doch Greueltaten wie bei der Erstrmung der altberhmten Weibertreu" bei Weinsberg selten, wo sie den Grafen von Helfenstein und alle berlebenden Spieruten laufen lieen. Als Gtz von Berlichingen fr sein Hornberg frchtete, mute er mit den Bauern unterhandeln und trotz alles Strubens einen Monat lang ihr oberster Feldhauptmann sein. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnzer stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Aber der Sieg der die Bauern war nicht schwer. In Thringen erlagen ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter Landgraf Philipp von Hessen bei Franken-hausen. Kurfürst Ludwig von der Pfalz suberte die Bruchsaler Gegend. Der Hauptmann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg berwltigte die schwbischen Bauern bei Bblingen, darauf bei Knigs-Hofen an der Tauber den Odenwalder Haufen, wo Georg Metzler befehligte, nachdem Gtz von Berlichingen nach Ablauf seiner Vertragszeit weggeritten war. In das Elsa stieg der die Zaberner Steige Herzog Anton von Lothringen herab, schlug die Aufrhrer bei Lu pst ein und vernichtete sie einige Tage spter bei Scherweiler vollends. Sobald sich die bedrohten Grundherren, Fürsten, Städte, Klster und Ritter angesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte ge-sammelt hatten, war der Krieg schnell entschieden. Furchtbar war die Rache und das Los der Bauern nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war. 99. Die Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. Karl V. hat vier Kriege mit Franz I. von Frankreich gefhrt. Karls Ziel war auf eine Weltherrschaft gerichtet, die Kraft seines Gegners beruhte darin, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand. Not-wendig riefen Karls Plne berall Gegner wach, die alle an Franz einen Buudesgenosfen fanden. Die Stellung beider Fürsten zueinander blieb im Grunde immer dieselbe, eine feindselige, auch wenn sie Frieden mit-einander geschloffen hatten, während die der brigen Mchte wechselte. Im ersten Kriege handelte es sich um den Besitz von Mailand und das Herzogtum Burgund. Beide Heere fetzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer; fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte. Die Besetzung des lom-bardischen Herzogtums gelang den Truppen Karls. Aber ein vllig ver-

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 91

1895 - Leipzig : Voigtländer
91 Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst bet 20000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurck-Zugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand abzulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy 1544, in welchem er fr immer auf Mailand, 1544 Karl auf Burgund verzichtete. 2. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Im Jahre 1545 bewirkte er endlich die Berufung des Konzils zu Trient. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegenber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Ausbreitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491). Als junger Edelmann im Kampfe gegen die Franzosen schwer verwundet, hatte er auf seinem langen Krankenlager sich durch Heiligenlegenden zu dem Entschlsse begeistert, als geistlicher Ritter in dem Heerlager Jesu gegen den Antichrist zu dienen". Wieder-hergestellt ergab er sich strengen Bubungen, wallfahrtet? nach Rom und Jerusalem, und vertiefte sich nach seiner Rckkehr in theologische Studien. Er setzte diese mit Eifer an der Hochschule zu Paris fort, wo er mit einigen Genossen den Entschlu fate, zur Verbreitung der wahren Religion unter Ketzern und Heiden" einen Orden zu stiften. Der Zweck, insbesondere die Reformation zu bekmpfen, kam spter als Ordensaufgabe hinzu. Ignatius nannte feinen Verein: Gesellschaft Jesu" und erlangte im Jahre 1540 die Besttigung seines Ordens durch den Papst. Er selbst wurde erster Ordensgeneral mit dem Sitze in Rom. Bei seinem Tode (1556) zhlte die Kompanie Jesu", die ihrem General einen zugleich soldatischen und geistlichen Gehorsam leistete", bereits der 1000 Mitglieder. 3. Luthers Tod. Der schmalkaldische Krieg. Die Protestanten ver-sagten dem Konzil zu Trient ihre Anerkennung, weil es vom Papste ausging. Daher beschlo der Kaiser, Gewalt gegen sie zu brauchen. Er sprach der die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen (der seinem Vater, Johann dem Bestndigen, 1532 gefolgt war) und den Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht aus. So kam es zum schmalkaldischen Kriege 1546. Vor dem Ausbruche des 1546 Krieges starb Luther, auf einer Reise begriffen, am 18. Februar 1546 in feiner Geburtsstadt Eisleben. Seine Leiche wurde in der Schlokirche zu Wittenberg bestattet. Die protestantischen Anfhrer unterlieen es, den anfnglich wenig gersteten Kaiser rechtzeitig anzugreifen. Dagegen nahm der mit dem Kaiser verbndete protestantische Herzog Moritz von Sachsen

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 183

1911 - Breslau : Hirt
98. 99. Die beiden ersten Kriege Karls V. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. 183 Der schwierigen Aufgabe, Zucht und Ordnung in den einzelnen Haufen zu erhalten und Migung zu beobachten, waren die Fhrer der Bauern (Gtz von Berlichingen, Florian Geyer) nicht gewachsen. Wenn auch Grausamkeiten vereinzelt blieben, so waren doch Roheiten die Regel. Je lnger der Aufruhr dauerte, desto mehr gewannen diejenigen die Ober-Hand, deren Forderungen am weitesten gingen. Die stdtischen Teil-nehmer suchten kommunistische Ideen zur Geltung zu bringen. Durch diese Ausschreitungen und das Umsichgreifen religis schwrmerischer Gedanken sah Luther, der anfangs zu vermitteln gesucht hatte, sein Lebens-werk, die Herstellung der reinen evangelischen Lehre, bedroht und nahm daher gegen die Bauern in der heftigen Schrift Wider die mordischen und raubischen Rotten der. Bauern" mit unverhohlener Feindschaft Stellung. Whrend sich die frnkischen Bauern schlielich vor die Feste Marienberg bei Wrzburg legten, zerstrten die thringischen, an deren Spitze der ehemalige Geistliche Thomas Mnz er stand, die Klster zwischen dem Harz und dem Thringer Walde. Bald aber erlagen hier ihre ungebten Haufen dem Heere der Fürsten unter dem Landgrafen Philipp von^anken-^ Hessen bei Frankenhausen. Gleich darauf berwltigte der Haupt-mann des Schwbischen Bundes, Georg Truchse von Waldburg, die schwbischen Bauern bei Knigshofen an der Tauber. Knigshofen. Sobald sich die bedrohten Fürsten, Städte, Klster und Ritter an-A^des ijesichts der gemeinsamen Gefahr geeinigt und ihre Krfte gesammelt hatten, war der Krieg eine der grten Revolutionen, die Deutschland jemals durchgemacht hat schnell entschieden. Furchtbar war die Rache, und das Los der Bauern wurde nach der Niederlage schlimmer, als es vorher gewesen war. 99. Die beiden ersten Kriege Karls Y. gegen Frankreich. Die Trkengefahr. Karl V. war nicht gewillt, das alte Reichslehen Mailand, das Ursache der Franz I. durch die Schlacht bei Marignano (vgl. 93) erworben hatte, nc9e' und sein Erbland Burgund in den Hnden der Franzosen zu lassen. Er begann daher bald nach dem Wormser Reichstage den Krieg, während sich Franz der drohenden Umklammerung seines Landes durch die Habs-burgische Weltmacht zu entziehen suchte. Hierbei fand er Karls Plnen gegenber, die auf die Errichtung einer Weltherrschaft hinzielten, auch die Untersttzung anderer Mchte und hatte vor seinem Gegner den Vorteil, da er an der Spitze eines nationalen Staates stand, wogegen Karl den mehr als zwanzigjhrigen, nur durch kurze Friedenszeiten unterbrochenen Kampf lediglich mit eigenen Mitteln bestehen mute. Beide Heere setzten sich aus Sldnern zusammen; auf der Seite Franzens fochten die Schweizer, fr Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte unter Georg von Frundsberg. Nachdem Karls Truppen bereits das lombardische Herzogtum besetzt hatten, verschaffte sein vllig verunglckter Zug nach Sdfrankreich, bei dem der Conuetable Karl von Bonrbon auf des Kaisers Seite

6. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 12

1913 - Leipzig : Voigtländer
12 Die Neuzeit. bertretenden geistlichen Fürsten Rmt und Einknfte verlieren sollten, wurde von den Protestanten nicht anerkannt. Abdankung 7- Karls T. Abdankung und Ende. Dieser Rusgartg des 1556 Religionskampfes und krperliche Leiden bewogen Karl, die Regierung niederzulegen 1556. Er gab seinem Sohne Philipp Spanien, Neapel, Mailand, die Freigrafschaft Burgund, die Niederlande und die spanischen Besitzungen in Amerika; sein Bruder Ferdinand, der Bhmen und Ungarn erheiratet hatte, erhielt die sterreichischen Lnder und folgte ihm als Kaiser. Dort da ab gab es zwei Linien des Habsburgischen Hauses: die sterreichische und die spanische. Karl zog sich in das Karlscob Kloster Satt yuste (im Westen von Madrid) zurck- bort starb er nach ztvei Jahren 1558. Er war seiner Natur und seiner Bilbung nach burchaus ein Spanier und hatte beshalb kein Verstndnis fr beutsche Verhltnisse. So mute sein Streben erfolglos bleiben. 8. Ergebnis des Trienter Konzils. Das Konzil zu Ertettt (1545-4-1563) forberte bessere Bilbung und strengere Zucht der Geistlichen, hielt aber im wesentlichen an der alten Lehre fest und bewirkte dadurch die dauernde Trennung beider Kirchen. orxmo , 9< Begrndung des Jesuitenordens 1540. Mit groem Eifer und Erfolg trat der Ausbreitung der Reformation der Jesuitenorden entgegen. Sein Stifter war der spanische Ritter Ignatius von Loyola o t) la. Eine schwere Verwundung machte ihn fr den Kriegsdienst untauglich. Mit schwrmerischem Feuer widmete er sich nun dem Ens geistlichen Rittertum und stiftete einen Gr den, dem er den Namen Gesellschaft Jesu" und eine Regel von militrischer Strenge gab; den Oberen, vor allen dem Papste und dem (Drdettsgetteral war jedes Mitglied zu strengstem Gehorsam verpflichtet. Der Orden erlangte die ppstliche Besttigung 1540 und weitgehende Vorrechte; er verstand es, die besonderen Fhigkeiten seiner Mitglieder auszubilden und zu benutzen. Durch glnzenden Gottesdienst in prunkvollen Kirchen, durch klug berechnete Jugenderziehung und rege Missionsttigkeit gewannen die Jesuiten einen bedeutenden Einflu. 77] 10. Die Reformatio in Skandinavien. 1. Die Kalmarische Union (1397). Die drei skandinavischen Reiche Dnemark, Norwegen und Schweden hatten sich auf Betreiben Kau2^e ^er tatkrftigen Regentin Margareta von Dnemark im Unions-vertrag zu Kalmar (an der Gstkste Schwedens) unter die Herrschaft eines gemeinsamen Knigs dnischer Hbkunft gestellt. Da aber Dnemark

7. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
120 Anbruch der neuen Zeit. In weißer Rüstung, auf weißem Roß ritt Johanna in Orleans ein; durch Tapferkeit und Umsicht befreite sie die Stadt. Den Kriegern erschien sie wie ein Wunder. Eine Hirschkuh, erzählten sie, verriet ihr die Stellung des Feindes, und ihr Lilienbanner umflatterten weiße Schmetterlinge. 3. Glücklich führte sie den König nach Reims zur Krönung. Noch ging sie mit ihm bis vor Paris; aber sie hielt ihre Aufgabe für gelöst. Nach einem mißlungenen Sturm hängte sie Rüstung und Degen über dem Grabe des heiligen Dionysius auf, um heimzukehren zu ihren Herden. Aber man beredete sie zu bleiben. Sie warf sich in eine belagerte Feste. Bei einem Ausfall fingen sie die Burgunder und verkauften sie um 100 000 Livres an die Engländer. Es fand sich ein französischer Bischof, der in Rouen wider sie die Anklage auf Hexerei erhob. Nach einem schmachvollen Verfahren starb das Mädchen gottergeben den Feuertod. 4. Karl Vii. begnadigte alle Widersacher, die zu ihm übertraten, auch den Herzog von Burgund, und entriß den Engländern sein Land bis auf Calais. * * Seine weitere Regierung wurde bedeutsam für die Folgezeit. Am die Ordnung herzustellen, bildete Karl Vii. 15 „Kompanien", jede 100 „Lanzen" zu sechs Mann stark; das war das erste stehende Heer. Er besoldete es regelmäßig aus den Erträgen einer dauernden Steuer. Damit war der Gründ gelegt zur Einheit Frankreichs. 5. Um jene Zeit fiel die Dauphins an Frankreich, dessen Kronprinz seither gewöhnlich Dauphin hieß, wie der englische den Titel „Prinz von Wales" führt. Das „Delphinat" war angeblich nach dem Delphin im Wappen benannt; die hübsche Sage, die den Namen erklären soll, hat Musäus in dem Märchen von Rainald dem Wunderkind ausgesponnen. Unter dem ersten Dauphin zogen 30 000 französische Söldner, die unter einem Grafen Armagnac gegen die Engländer gefochten hatten, nach dem Friedensschluß auf den Ruf Kaiser Friedrichs Iii., der sie gegen die Schweizer gebrauchen wollte, ins linksrheinische Deutschland und hausten dort als schlimme Mordbrenner. Ein Heer von 1500 Basler Bürgern fiel im Heldenkampfe gegen sie bei St. Jakob an der Birs. Darauf gaben sie die Schweiz auf und zogen das Elsaß hinunter. 110 Dörfer standen in Flammen, die Bauern wurden lebendig gebraten oder in Fässern verscharrt. Aber die Straßburger

8. Das Mittelalter - S. 67

1857 - Koblenz : Baedeker
Der Johanniterorden. Die Tempelherren. 67 der Keuschheit und des Gehorsams ab. Als noch ein viertes Ge- lübde, die Waffen zur Verteidigung der Religion zu führen, hinzu- kam, theilten sich die Ordensmitglieder in 3 Klaffen: a) Priester, b) Ritter, welche Schwert und Panzer über das Ordenskleid anleg- ten, und e) dienende Brüder, welche die Kranken verpflegten. Dieser Orden verbreitete sich in Filialanstalten über ganz Europa, sein Vor- steher hieß Meister, später Großmeister. Nach dem Verluste Palä- stina's (1291) ließ er sich auf Cypern nieder, eroberte dann f 13101 Rhodus — daher auch Rhodiserritter genannt — behauptete sich hier gegen die Türken bis 1522 und erhielt vom Kaiser Karl V. die Inseln Malta, Gozzo und Comino nebst Tripolis in Afrika — daher auch Malteserritter. — Napoleon nahm Malta 1798 ein, verlor es aber schon 1800. an die Engländer. Nach dem Verluste Malta's riß Paul I., Kaiser von Rußland, die Großmci- sterwürde an sich, um durch den Besitz von Malta einen längst gewünschten Halt- punkt im Mittelmeer zu haben, allein die Engländer behielten die Insel trotz der Bestimmung des Friedens zu Amiens. 2) Die Tempelherren sind hervorgegangen aus einer Ver- bindung 9 französischer Ritter 711181 zur Beschützung der Pilger auf den durch Beduinen und Räuber uilsichern Straßen Palästina's, welche von ihrer Wohnung, an der Stelle des ehemaligen salomo- nischen Tempels, den Namen Templer oder Tempelherren erhielten. Die Gelübde und die Organisation waren ungefähr dieselben, wie bei den Johannitern, die Kleidung ein weißer Mantel, mit einem achteckigen hochrothen Kreuz. Nach dem Verluste Palästina's verleg- ten auch sie den Hauptsitz ihres Ordens nach Cypern. Aber schon bald zwang der habsüchtige Philipp Iv. von Frankreich den von ihm abhängigen und zuerst in Avignon residirenden Papst Clemens V. auf einem Concilium (zu Vienne) \?A2 die Aufhebung des Tempel- herrnordens auszusprechen, weil derselbe sich mehrfacher Ketzereien und Verbrechen verdächtig gemacht habe und diese auch von dem Großmeister und vielen Brüdern eingestanden worden seien. Als der (von Cypern nach Frankreich hinübergelockte) Großmeister, Jakob von Molay, die Verbrechen des Ordens, welche er früher eingestanden haben sollte, leug- nete, ließ Philipp Iv. ihn (eben so wie vorher 54 Ordensbrüder wegen verweiger- en Bekenntnisses ihrer Jrrthümer) auf dem Scheiterhaufen sterben (1314). . 3) Der deutsche Orden ging hervor aus der Brüderschaft eines (seit 1128. bestehenden) deutschen Hospitals in Jerusalem für die Pflege deutscher Pilger, in welche auch deutsche Ritter eingetre- 5 *

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 56

1852 - Koblenz : Bädeker
86 Dritter Krcuzzug. Der deutsche Orden. Diese wurde von den beiden Königen, welche inzwischen zur See an- gekommen wareit, durch Capitulation eingenommen, wobei sich Richard durch Beschimpsnng der deutschen Fahne mit Herzog Leopold Vi. von Oestreich entzweite. Da Philipp und Richard sich sowohl über die Theilung des Eroberten als über die Fortsetzung des Krieges nicht einigen konnten, so kehrte Philipp, der auch erkrankt war, nach Frankreich zurück, aber auch Richard sah sich schon im folgenden Jahre durch die große Sterblichkeit im Heere der Kreuzfahrer, und durch die Nachricht, daß Philipp seinem Versprechen zuwider die englischen Besitzungen in Frankreich angreife, genöthigt, einen Waffen- stillstand niit Saladin zu schließen, demzufolge den Christen die Küste von Joppe bis Accon blieb und ihnen der freie Besuch der h. Oer- ter gestattet ward. Auf der Rückkehr aus Palästina litt er Schiff- bruch, und als er verkleidet durch Oesterreich seinen Weg nehmen wollte, ward er von Herzog Leopold Vi. gefangen, dem Kaiser Hein- rich Vi. ausgeliefert und erst nach 2 Jahren gegen 150,000 Mark Silbers freigegeben. Der deutsche Orden *) ging hervor ans der Brüderschaft eines (seit 1128 bestehenden) deutschen Hospitals in Jerusalem für die Pflege deutscher Pilger, in welche auch deutsche Ritter eingetreten waren. Nach dem Verluste Jerusalems an Saladin (1187) verließ dieser Brüderverein die heilige Stadt und begab sich in das Lager der Kreuzfahrer vor Akkon, um dort seinen Beruf fortzusetzen. Der Hohenstanfe, Herzog Friedrich von Schwaben, erhob diesen Verein zu einem Orden, der, wie die schon während des ersten Kreuzzuges entstandenen Hospitaliter oder Johanniter, die Krankenpflege und den Kampf wider die Feinde des christlichen Glaubens vereinigte. Das (1191) eroberte Akkon ward der erste Hauptsitz des Ordens und seines Meisters (später Hochmeister). Schon unter dem vierten Hochmeister, Hermann von Salza, der vom Kaiser Friedrich Ii. zum deutschen Reichsfürsten erhoben wurde, hatte der Orden zahlreiche Güter, Besitzungen, und Privilegien im Morgen- und Abendland, in Italien, Ungarn, den Niederlanden, besonders aber in Deutschland. Da Hermann von Salza einsah, daß der Eifer für die Kreuzzüge bereits erkaltet und der gänzliche Verlust der noch übrigen christlichen Besitzungen im Morgenlande zu befürchten sei, so nahm er das An- erbieten des Herzogs Konrad von Masovien, zur Sicherung seines *) S. mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen S. 136 (2. Aufl.).

10. Geschichte des Mittelalters - S. 395

1884 - Leipzig : Teubner
395 Grund zur Klage nahm. Den Eidgenossen gegenber aber bestand er auf der Rckgabe aller Eroberungen und die schwbischen Städte fanden die-selbe billig. Sie erklrten also ihren Schweizer Verbndeten, da sie ihnen bei einem Kriege mit sterreich keine Hilfe leisten wrden, wenn sie sich weigerten, den Besitzstand vor dem Kriege wiederherzustellend) Da die Eidgenossen nicht nachgaben, mute den Waffen die Entscheidung anheim-gestellt werden. Nach Ablauf des Stillstandes zog Leopold von allen Seiten her Truppen zusammen und begann Ende Juni von Brugg aus den Feldzug mit einem Einfalle ins Luzerner Gebiet. Hier stieen die Eidgenossen am 9. Juli bei Sempach wider Vermuten auf Leopolds Heer und schlugen es in entscheidender Schlacht. Der Herzog selbst, die Zierde der Ritterschaft, fiel und ward mit 40 ritterlichen Genossen im Kloster Knigsfeld bestattet.2) Die Sage bemchtigte sich bald dieses ruhmreichen Sieges, zu deren Helden sie Arnold Winkelried machte.3) Die Kraft der Feinde war so gebrochen, da sie am dritten Tage nach der Schlacht einen Waffenstillstand bewilligen muten. Doch dachten die sterreicher mit Nichten an einen Frieden; Leopolds gleichnamiger Sohn und sein Oheim Albrecht von sterreich waren vielmehr entschlossen, den Krieg fortzusetzen. Nach etwa vierzehntgiger Ruhe begann der Kampf anfs neue. Doch war die Erschpfung auf beiden Seiten so groß, da fter-reicher und Eidgenossen den Friedensmahnungen der schwbischen Städte Ge-hr gaben und am 12. Oktober 1386 in Zrich der einen Frieden sich verstn-digten, der bis zum 2. Februar 1387 dauern sollte.4) Die Bedingungen waren fr die Eidgenossen, ihren Erfolgen entsprechend, gnstig: sie blieben nicht nur im Besitze ihrer Eroberungen, sondern wurden auch während des Friedens alles Dienstes" gegen sterreich entlassen. Wiederum durch Ver-mittlung der schwbischen Städte, die seit dem Tode Leopolds den An-schln an sterreich suchten, um einen Bundesgenossen gegen die Herzge von Bayern zu gewinnen, welche mit ihnen in bestndigem Streite lagen, wurde der Friede am 13. Januar 1387 auf ein weiteres Jahr verlngert.5) Doch blieben alle Streitigkeiten uuausgetragen; von einem dauernden Frieden war man noch weit entfernt. Whrend des ganzen Jahres befehdeten sich die Parteien im kleinen Kriege, während gleichzeitig immer noch der einen endgiltigen Frieden ver-handelt wurde. Als mit dem Anfange des Jahres 1388 in Deutschland der groe Stdtekrieg entbrannte, muten auch die Schweizer noch einmal den Kampf fr ihre Freiheit aufnehmen. Eine blutige That gab das Zeichen zum Los-brach. In der Nacht vom 21. zum 22. Februar berfielen sterreichische Ritter die Stadt Weesen am Wallensee und metzelten die aus Glarnern bestehende Besatzung in grausigem Blutbade bis aus wenige nieder. Die Glarner baten die Eidgenossen um schleunige Hilse; doch umsonst. Ihr Lndchen schien dem Verderben preisgegeben, als 6000 sterreichische Ritter unter dem Grasen Johann von Werdenberg, das Linththal auswrts ziehend, am l) Detmar, herausgeg. von Grautoff, p. 338. 2) Die beste Darstellung der Sempacherschlacht giebt Knigshofen 827, doch ist eine Schlachtschilderung kaum mglich; einen Versuch macht Lindneri. 414. 3) Zur Winkelriedsage s. v. Liebe-nau, Arnold Winkelried, seine Zeit und seine That. Aaran 1862. Kleiner, Die Quellen zur Sempacher Schlacht und die Winkelriedsage. Gtt. 1873. Vgl. Lindner I, 413, Beil. Xv. 4) v. Segesser, Eidgen. Abschiede I, 315. 5) Tobler 54.
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